11. August 2010

Rundfunkbeiträge

Immer wieder wird geschimpft, dass unser öffentlich rechtlicher Rundfunk trotz zum Beispiel wesentlich üppigerer finanzieller Ausstattung als die BBC in Großbritanien gerade auch im Vergleich zu deren hochwertigen und weltweit bekannten Produktionen fast nur Mist auf den Bildschirm bringt.

Da fragt sich das geneigte Zahlvieh dann immer wieder: “Wo bleibt das ganze Geld?” Als Antworten kommen dann Bürokratie, Megashows, Sportevents und internationale “Stars”.

Aber es scheint noch viel einfacher, ein Großteil der Beiträge wird nämlich direkt an die Chefs der Sendeanstalten ausgeschüttet.

So erhielt die WDR-Intendantin Piel laut Telepolis 2009 ein explizit erfolgsunabhängiges Basisgehalt von 308.000 Euro.

Dazu kommen nochmals 23.000 Euro wegen 25jähriger Zugehörigkeit zum WDR und 21.000 Euro für den Dienstwagen. Macht schon 352.000 Euro im Jahr.

Die Direktoren des WDR erhalten jeweils 200.000 Euro. Insgsamt fallen so für die “Spitze” des WDR allein 1,38Mio Euro im Jahr an.

Wenn man sich nun vorstellt, dass es sich hier nur um eine der vielen Sendeanstalten der ARD handelt, dass dann ARD und ZDF selbst auch noch hinzukommen und dass neben den Bonzen sicher auch noch der eine oder andere Angestellte ein Gehält knapp über dem Existenzminimum erhält, kommt einem doch wirklich die Galle hoch.

Und all das wäre nur halb so schlimm, wenn die denn wirklich überwiegend mal brauchbare Produktionen verwirklichen würden und diese auch zu Zeiten ausstrahlten, zu denen die arbeitende Bevölkerung auch mal zugucken kann.

Stattdessen wird für ein irres Geld schön weiter Zeug wie Musikantenstadl, ZDF Fernsehgarten, bescheuerte Koch-, Spiel- und Ratschows trashige Daily-Soaps und tonnenweise anderer Mist prodzuiert. Dazwischen kommt dann immer wieder etwas Propaganda, die “Nachrichten” getauft wird und wenn man ganz viel Glück hat, dann mal eine wirklich informative Satire- oder Politsendung, die aber keiner mehr sieht um diese Uhrzeit.

Der weitaus größte Teil ist der gleiche Dreck, der einem auch über die Privaten ins Zimmer schwappt.

Warum mich das so aufregt? Weil ich einer der Deppen bin, die regelmäßig zahlen, aber den Mist nicht gucken – für mich die letzte Form der Notwehr.

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