Erfolg des iPads
Warum ist das iPad so erfolgreich? Ähnlich wie das iPhone macht das iPad vor allem eins: die Dinge einfacher. Viele Menschen wollen sich nicht mit dem ganzen Drumherum eines Computers beschäftigen, sie wollen einfach nur ins Internet, Musik hören oder einen Film gucken.
Genau das ist die Stärke der iProdukte, alles ist einfach und kann mit dem kleinen Finger bedient werden. Dass man dabei die Freiheit der freien Software-Wahl oder des freien Informationsflusses langsam aufgibt, scheint den meisten nicht sonderlich wichtig.
Denn, zum einen wird man beim iPad zunächst an den AppStore gebunden und gewöhnt, der vorgibt welche Software installiert werden kann und zum anderen wird der User daran gewöhnt, die Informationen möglichst nur aus vorgegebenen Kanälen und dazu noch zensiert entgegenzunehmen.
Das iPad als solches ist lediglich zum Konsumieren gedacht, das selbständige Erstellen und Verbreiten von Informationen, und seien es nur lausige Fotos, gehört nicht zum Plan.
Kein Wunder, dass es vor allem in der Medienbranche so gehyped wird, denn mit dem iPad kann man sonst kostenlose Informationen gegen Geld an den Mann bringen und muss nicht fürchten, dass der geneigte User selbige gleich wieder in Form von Blogeinträgen kostenlos verbreitet oder schlimmer, eine eigene Meinung zum Thema kundtut.
Damit verliert der User gleich an mehreren Fronten: Medienkompetenz, Selbstbestimmung über die eigene Hard- und Software, Technikkompetenz (wie ein Fernseher funktioniert muss man ja auch nicht wissen) und nicht zuletzt in der Geldbörse, wenn er zukünftig jeden Kram bezahlen muss.
Die Zeit schreibt:
“Die restriktive Politik des App-Stores… Teilen der Netzgemeinde ist die Politik Apples schon lange und zu Recht suspekt. Das iPad verstärkt den vom iPhone angestoßenen Trend der Internetnutzung über ein vorgegebenes System der Applikationen anstatt über die offenen Browser. Daher der Verdacht, dass mit dem Erfolg des iPad die Ära des Web 2.0 zu Ende gehe: Die konsumorientierte Architektur des iPad dränge die partizipatorische Nutzung des Internets zurück. Aus dem interaktiven User werde wieder ein passiver Zuschauer – und das Netz damit vom Medium der Massen zum Massenmedium degradiert.”
Amen.
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