D-SLR Autofokus im Live-View
Ein entscheidender Vorteil von digitalen Spiegelreflexkameras gegenüber digitalen Kompaktkameras ist der im Vergleich superschnelle Autofokus. Dies rührt daher, dass die D-SLRs für den Autofokus einen separaten Sensor verwenden.
Dieser Sensor sitzt im Sucherdach und funktioniert daher nur, wenn der Spiegel heruntergeklappt ist und somit das Licht durch den Sucher fällt.
Im Live-View-Modus ist der Spiegel jedoch hochgeklappt, das Licht fällt auf den Sensor und das Live-Bild erscheint auf dem rückseitigen Monitor der Kamera. Logischwerweise fällt nun aber kein Licht mehr auf den AF-Sensor. Damit der Autofokus dennoch funktioniert, wird die Scharfstellung nun per Kontrastmessung durch das Objektiv vorgenommen.
Der Fokussiervorgang dauert hier jedoch naturgemäß länger, das das Objektiv durch “Ausprobieren” (Überfahren des Schärfepunktes in beide Richtungen) den korrekten Fokus ermittelt und zudem die Kameraprozessoren mehr Daten berechnen müssen.
Je schlechter die Lichtverhältnisse oder je kontrastärmer das Objekt, desto länger dauert der Vorgang für gewöhnlich.
Kommt es also auf schnelle Reaktionszeiten an, oder sind die Bedingungen nicht optimal, empfiehlt es sich für Besitzer von D-SLRs auf die Live-View-Funktion zu verzichten und stattdessen durch den optischen Sucher arbeiten.
Auf der anderen Seite, dürften Fehlfokussierungen aufgrund mangelhafter Abstimmung zwischen Objektiv und Kamera bei der Kontrastmessung weniger häufig auftreten.
Ein Kommentar
1.
retterblog.de (17 comments) schrieb am 14. Juni 2009 um 7:25
So ganz kann man das wohl nicht auf alle Hersteller übertragen. Bei Canon z.B. kann man einstellen wie die Kamera im LiveView fokussieren soll. Wählt man die schnellere Methode über die AF-Sensoren klappt der Spiegel kurz zum fokussieren runter.
Will man fokussieren ohne den LiveView zu unterbrechen stellt man dies an der Kamera ein. Dann läuft das Scharfstellen tatsächlich über den Bildsensor und dauert länger, dafür sitzt der Fokus dabei aber perfekt
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