Bitte recht freundlich
Im Zusammenhang mit den neuerlichen Bemühungen eines social Networks, sich möglichst allumfassende Rechte an den ihm anvertrauten Daten zu erlangen, habe ich mir so einige Gedanken gemacht.
Bei Facebook, StudiVZ und Co kann man, und das wird auch reichlich genutzt, Fotos taggen. Man wählt zum Beispiel ein Gesicht auf einem Foto aus und gibt den Namen dazu ein.
Nun gibt es mittlerweile auch schon Software, die anhand solcher Tags zum Beispiel in der eigenen Bildersammlung Gesichter wiedererkennt und so beim Sortieren und Verwalten hilft.
Gerüchteweise gibt es einige Bemühungen, die mit viel Geld vorangetrieben werden, die weitere Anwendungsmöglichkeiten für solcherlei Daten hervorbringen sollen.
Neben den Strafbehörden und Geheimdiensten, wollen auch private Firmen Kapital aus dieser neuen Technologie schlagen. So werden wir wohl bald Dienste sehen, bei denen man eine Person mit dem Handy fotografiert und das Bild dann an eine Online-Datenbank schickt. Diese Datenbanken haben zuvor so viele Bilder und weitere Daten wie möglich im Internet gesammelt und entsprechend, den Usern sei Dank, verknüpft.
Was zuerst als praktische Erinnerungshilfe anmutet - “Woher kenn ich das Gesicht?” - kann auch für zwielichtige Gestalten schnell neue Geschäftsfelder eröffnen.
Das geht schon dabei los, dass diese sich alle online verfügbaren Inforamtionen über lukrativ erscheinende Opfer beschaffen können.
Mit genügend krimmineller Energie lassen sich aber sicher noch ganz andere Anwendungsgebiete finden, von unseren immer neugieriger werdenen Polizei- und Geheimdiensten mal ganz abgesehen.
Wer das für abwegig hält, muss nur mal MTV oder Viva anschalten, unglaublich, wieviele Handy-Ortungsdienste da mit ihren “Fun”-Applikationen um die Gunst der jungen Zuschauer buhlen. Auch Google bietet nun ja mit Google Latitude einen Dienst an, mit dem man immer den Aufenthaltsort seiner Freunde angezeigt bekommen kann. Zur Positionsbestimmung der Handys nutzt Google GPS-Koordinaten, Handymasten und WLAN-Netze, wodurch auch ohne GPS-Empfänger eine recht genaue Lokalisierung möglich ist.
Da ist die Gesichtserkennung nur der nächste logische Schritt. Wer nun die Aufhebung des Vermummungsverbotes fordert, dem sei gesagt, dass man mitlerweile auch an Software arbeitet, die Personen anhand ihres Gang-Profiles erkennt.
Aber selbst ohne solche Dienste - der Fantasie sind keine Grenzen mehr gesetzt, bei den Datenmengen, die Google und Co. mittlerweile von jedem User weltweit angehäuft haben.
Noch keine Kommentare!